Menu öffnen

Unterberger Eva Maria Mag.

Ernährungswissenschafterin

Hier finden Sie, neben ein paar Angaben zu meiner Person, Berichte zum Thema Ernährung!

Ausbildung und Werdegang

Derzeitige Tätigkeit

Leitung des Sekretariats des Verbandes der Ernährungswissenschafter Österreichs, Vorstandsmitglied des Verbandes der Ernährungswissenschafter Österreichs, Gesundheitsjournalismus Vortragstätigkeit

 

Ein leerer Bauch studiert nicht gern

Bald ist es soweit – Österreichs Schulen öffnen wieder ihre Pforten! Damit beginnt für viele Familien auch die Diskussion um die optimale Schulverpflegung ihrer Sprößlinge. Soll der Wunsch nach der heißgeliebten Milchschnitte erfüllt werden? Schließlich wäre das doch eine "Extraportion" Milch! Jausengeld statt Schuljause ist bei älteren Kindern sehr beliebt, denn da können sie selbst entscheiden, wie sie ihren "Durst überwinden" und ihren "Hunger weg-snacken" können.

Der Schulalltag stellt an die Schüler – Taferlklassler wie Maturanten – hohe Anforderungen in Bezug auf Leistung und Konzentration. Die Energiereserven vom Frühstück sind rasch verbraucht und wenn in der Pause der Magen knurrt, soll das Kind zu einer Schuljause greifen, die die beste Grundlage für optimale Leistung schafft. Ist das Frühstück überhaupt entfallen, wird die Schuljause zur wichtigsten Mahlzeit des Tages.

Damit der Blutzuckerspiegel nicht zu rasch "in den Keller" rutscht hat die richtige Kohlenhydratzufuhr bei Frühstück und Schuljause Vorrang. Stärkeprodukte wie Brot und Gebäck oder Müsli haben gegenüber Süßspeisen wie Nußschnecke und Mohnkrone den Vorteil, daß der darin enthaltene Zucker langsamer ins Blut aufgenommen wird und es somit zu einem kontinuierlichen Blutzuckeranstieg kommt. Das führt unter anderem auch zu einem anhaltenden Sättigungs-Gefühl.

Ein Stück Brot oder Gebäck und ein Stück Obst sollten in keinem Pausenpaket fehlen. Dabei lautet die Devise Abwechslung, um den Gaumen des Juniors bei Laune zu halten. Abwechslung nicht nur bei Sorten sondern auch in der Darreichungsform. Empfehlenswert ist, das Brot/Gebäck dünn mit Butter oder Frischkäse (z. B. Gervais) zu bestreichen und mit einer Scheibe magerem Schinken, fettarmer Wurst oder Käse zu belegen/befüllen. Sowohl geschmacklich als auch farblich Akzente setzen Radieschenscheiben und Paprikastreifen. Für Jausen-Muffel kann das Brot auch in verschiedene Formen geschnitten oder mit Keksformen ausgestochen werden. In bunten Brotboxen bleibt das Pausenbrot appetitlicher als in Butterbrotpapier oder Alufolie – außerdem ist dies eine umweltverträgliche Art der Verpackung. Kreative Jausenideen ernten oft neidische Blicke der Schulkollegen, so daß die gesunde Schuljause auch gerne gegessen wird.

Auch Milch oder Milchprodukte sollten täglich in der Schultasche sein. Oft werden die Schüler ohnehin bereits durch regionale Zulieferer in der Schule damit versorgt. Milch und Milchprodukte liefern wertvolles tierisches Eiweiß und versorgen den Körper mit den Vitaminen A und einigen Vertretern der B-Gruppe. Vitamin A ist für den wachsenden Organismus unentbehrlich, da er unter anderem wichtig ist für die Zellteilung und somit für geregeltes Wachstum sorgt. Die Vitamine der B-Gruppe werden unter anderem für die Verwertung der Hauptnährstoffe Kohlenhydrate und Eiweiß benötigt. Bei den Mineralstoffen punkten Milch und Milchprodukte als gute Quelle für Calcium, das für Knochen- und Zahnaufbau benötigt wird. Äußerst calciumreich ist unter den Milchprodukten der Käse. Hier wiederum hat Hartkäse mehr Calcium als Weichkäse und fettarmer Käse mehr als fettreicher.

Weniger empfehlenswert als Pausenverpflegung sind die am Markt befindlichen Fertigjausen. Sie sollten in der Schultasche eher die Ausnahme denn die Regel sein. Milchschnitte und Co gelten als wertvolle, gesunde Zwischenmahlzeiten, da sie (laut Werbestrategen) alle Nährstoffe in einer optimalen Zusammensetzung enthalten und zudem "pausengerecht" portiniert sind. Es handelt sich dabei aber um fett- und zuckerreiche Süßigkeiten, die hinsichtlich der Nährstoff-Zusammensetzung weit von einer geeigneten Pausenverpflegung entfernt sind. (Eine Milchschnitte besteht zwar laut Packungsangaben zu 38 % aus frischer Vollmilch; 38 % von 28 g ist aber nicht sehr viel.) Bei der Entwicklung von speziellen Kinder-Lebensmitteln scheint der Stand der Wissenschaft großteils unberücksichtigt. Was zählt ist die Aussicht, mit den Erwartungen der Eltern ein Geschäft zu machen.

Wichtig: Kinder haben immer Durst – dagegen helfen verdünnte Obst- und Gemüsesäfte, Leitungs- und Mineralwasser, Tee und Milchmixgetränke. Am besten, Sie geben ihrem Kind jeden Tag auch etwas zu Trinken mit, sofern die Schüler in der Klasse nicht die Möglichkeit haben, Säfte zuzubereiten.

Ernährungsbewußte Eltern, denen die ausgewogene Ernährung ihrer Sprösslinge ein Anliegen ist, geben ihrem Kind eine selbstgemachte Schuljause mit. Manchmal hat man es morgens selbst eilig, an diesen Tagen kann der Griff zu Milchschnitte oder ähnlichem die letzte Rettung sein. Sofern das für Eltern und Kind nicht zur liebgewonnenen Gewohnheit wird, kann es mit ruhigem Gewissen getan werden. Vielleicht achten Sie an diesen Tagen bei den restlichen Mahlzeiten darauf, das Nährstoff-Defizit auszugleichen. Genauso sollten Sie es mit dem Griff zum Geldbörsel halten. Denn am Schulbuffet, beim Greißler oder im Supermarkt greifen die Kids meist zur falschen Verpflegung.

Tip: Kreative Ideen für die Zubereitung von abwechslungsreichen, gesunden "Pausenfüllern" bietet die "Jausenhitparade" der Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH. 50.000 verschiedene Jausenhits können mit dem AMA-Jausenrad zusammengestellt werden. Verpackt ist dieses mit einer kleinen Info-Broschüre in einer CD-Hülle. Die AMA-CD kann mittels frankierter Postkarte bei Publico, Kennwort "AMA-CD", 1030 Wien, Neulinggasse 37, zur kostenlosen Zusendung bestellt werden.